Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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den Kasernen der Stadt ist die große Insanteriekaferne an der
Rotebühlstraße die größte. Auf einer Halbinsel des Feuersees erhebt sich die
schönstgelegene Kirche Stuttgarts, die herrliche Johanneskirche. Unter
den katholischen Kirchen ist die gotische Marienkirche die schönste.
Stuttgart ist aber auch eine Stadt der Schulen. Neben
vielen Volks- und Mittelschulen hat es höhere Mädchenschulen, Realschulen,
Gymnasien, eine Baugewerkschule, eine technische Hochschule, eiu höheres
Lehrerinnenseminar, eine tierärztl. Hochschule, ein Konservatorium für Musik,
eine Kunstschule, eine Kunstgewerbeschule, Handelsschulen, eine Fraueu-
arbeitsschule usw. Außerdem dienen der Geistesbildung die Theater, allen
voran das Königl. Hoftheater, die verschiedenen wissenschaftlichen Gamm-
lungen, die vielen, namentlich winters stattfindenden Konzerte, Vorträge usw.
Stuttgart hat ferner eine bedeutende Industrie. Es ist
zwar keine rußige, rauchumnebelte Fabrikstadt, doch hat es bedeutende
Maschinenfabriken, Trikotwebereien, viel Möbelindustrie und Klavier-
fabrikation. Außerdem ist Stuttgart der größte Buchdruck- und Buchhandels-
platz Süddentfchlands.
Für deu Verkehr war Stuttgarts Lage in einem abgeschlossenen Tal-
kessel wenig günstig. Die Stadt verdankt ihr Emporkommen rein der
Fürsorge der württ. Landesfürsten und der Rührigkeit ihrer Bewohner.
Durch Tunnels führen die wichtigsten Eisenbahnen des Landes herein: die
württ. Hauptbahn von Bretten nach Ulm und Friedrichshafen, die Gäu-
bahn, die Schwarzwaldbahn, die Remsbahn, die Murrbahu, die obere und
die untere Neckarbahn. Den Verkehr mit der Filderebene vermittelt die
Zahnradbahn nach Degerloch. Elektrische Bahnen durchkreuzen die Stadt
nach allen Richtungen und führen auch iu die Vororte hinaus. Läugst schon
reicht der Hauptbahuhof, auf dem täglich mehr als 200 Personenzüge ein-
und ausfahren, für den gewaltigen Verkehr nicht mehr, weshalb ein neuer,
größerer Bahnhof im Ban ist. Die 280000 Einwohner brauchen täglich eine
Menge von Lebensmitteln, die vom Gän, vom Langen Feld und Schmidener
Feld, von der Filderebene, dem Neckartal und noch Weiterher nach Stuttgart
kommen. Stuttgart ist eine gnte Absatzstelle für das ganze
Land. Erzeugnisse der Industrie kommen nach Stuttgart herein, und um-
gekehrt werden Stuttgarts Industriewaren hinaus verschickt. Die Eisen-
bahneil bringen aus allen Himmelsgegenden die Rohstoffe (Eisen, Holz,
Baumwolle usw.) sür die Fabriken, und Tausende von fleißigen Arbeitern
und Arbeiterinnen kommen in der Morgenfrühe ans der ganzen Umgegend
Stuttgarts zur Arbeit iu die Fabriken und kehren spät abends ermüdet heim.
Stuttgart ist der Mittelpunkt für das Erwerbs- und Verkehrs-
leben Württembergs.
3. Der Strom- und Heuchelberg.
a) Die Landschaft: Nördlich von der untern Enz erheben sich zwei
fast gleichlaufende Hügelzüge, die durch das fruchtbare Zabergäu getrennt
find, südlich von diesem der Stromberg, nördlich der Heuchelberg. An der
Westgrenze Württembergs, bei Sterueusels, kommen sie ganz nahe zusammen;
der Stromberg zieht von hier nach Osten, der Heuchelberg nach Nordosten.
Der durch Neckar, Zaber und Enz begrenzte Stromberg endigt im
Osten mit dem von einer Wallfahrtskirche gekrönten Michelsberg bei Bönnig-
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dem „schwäbischen Städtebund" vereinigt. Weil Eberhard diesem Bund nicht
gegen den oberschwäbischen Adel beigestanden war, fielen die Städter ins südliche
Württemberg ein, sengend und plündernd. Eberhard zog durchs Filsthal hinauf
gegen sie, während sein Sohn Ulrich von der Achalm aus die Rentlinger im
Auge behalten sollte. Am 14. Mai 1377 machten aber dennoch 700 Rentlinger einen
nächtlichen Raubzug ins Uracher Thal, führten 250 Stück Rindvieh aus dem Uracher
Tiergarten weg und brannten Dettingen nieder. Ulrich erwartete sie mit 232 Rittern
bei der Leonhardskapelle,„wurde aber aus der Stadt Reutlingen im Rücken ange-
griffen und mußte der Übermacht weichen. Ulrich verlor 78 Ritter und das
Banner; er selbst entkam schwer verwundet mit dem Rest seiner Schar auf die
Achalm. Als Ulrich fpäter feinen Vater in Stuttgart besuchte, soll dieser schweigend
das Tischtuch zwischen sich und seinem Sohn zerschnitten haben, zum Zeichen/daß
ein solcher Sohn nicht wert sei, mit dem unbesiegten Vater an einem Tische zu speisen.
Gras Eberhard der Tremer und sein Zohn Ulrich
nach der Achlacht bei Reutlingen.
Die schwäbischen Städter, dnrch diesen und einen andern in der Schweiz er-
sochtenen Sieg noch übermütiger geworden, vereinigten sich mit dem rheinischen
Stadtebnnd, um ihren Todfeind Eberhard zu vernichten. Dieser sah sich daher
genötigt, mit vielen Rittern und Grafen den Löwen bund zu schließen. Unter
Anführung des Ulmer Hauptmanns Besserer zogen die Städter 1388 verheerend durch
Württemberg und belagerten schließlich mit 800 Reitern und 2000 Fußgängern den
befestigten Kirchhof zu Döffingen, in welchen sich eine Schar von Eberhards Leuten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Erwerbungen: Groß-und Kleinsachsenheim, Metterzimmern, Steinheim
a. d. M., Seeburg, Fleinheim, Obersielmingen, Dürrwangen, Binswangen.
Ludwig der Fromme (1568—1593),
Sohn Christophs, war ein gutmütiger, aber
schwacher Mann. Er beschäftigte sich viel
mit frommen Übungen und Büchern, liebte
aber daneben auch Trunk, Jagd und Theater,
so daß ihm für die Regiernngsgeschäste wenig
Zeit übrig blieb. Das Collegium illustre,
eine Bildungsanstalt für weltliche Staats-
diener in Tübingen (das heutige katholische
Konvikt), sowie das frühere Lusthaus in
Stuttgart (au Stelle des jetzigen Theaters)
verdanken ihm ihre Entstehung. 1583
schenkte er dem Lande das erste evangelische
Gesangbuch; das Lied 596 im heutigen
Gesangbuch hat ihn zum Verfasser.
Erwerbungen: Mehrere Dörfer auf Ludwig,
der Alb und im Gäu.
Friedrich 1 (1593—1608), Sohn des Grafen Georg von Mömpel-
gard, des Bruders Herzog Ulrichs (vergl. S. 18), war ein talentvoller
und thatkrästiger, zugleich aber auch hochfahrender, eigensinniger, herrsch-
süchtiger und prachtliebender Fürst, der sich gegeu die Einschränkung
seiner Regentenrechte durch die Landstände und die alten Verträge aus
allen Kräften sträubte und namentlich an dem ihm unbequemen Tübinger
Bertrag beständig rüttelte. ; V
Vergoldete Nedaille aus -Silber aus dem Jahre \602 mit dem
Bildnisse Herzog Friedrichs I.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Christophs Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Georg_von_Mömpel- Friedrichs_I.
Napoleon I.
121
15. Der Gang des Wiener Kongresses', sowie Nachrichten der die Unzufriedenheit der Pariser mit Ludwig Xviii. ermutigen Napoleon, im Vertrauen auf seine alten Anhnger und sein altes Glck Elba zu verlassen und in Frankreich zu landen (1. Mrz 1815). Die gegen ihn ausgesandten Truppen (Ney) gehen zu ihm der, und am 20. Mrz hlt er seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii. flieht nach Gent. Napoleon aber wird durch die Monarchen in die Acht erklrt, ein neues Bndnis gegen ihn geschlossen (13. und 25. Mrz) und 1 Million Krieger aufgeboten. Die Entscheidung fllt in Belgien, wo Blcher und Wellington stehen. Napoleon berschreitet im Juni die belgische Grenze und schlgt Blcher vor seiner Vereinigung mit Wellington bei Lianv (16. Juni 1815), während Ney gleichzeitig eine Niederlage bei Quatrebras (16. Juni 1815) erleidet. Sodann greift Napoleon bei 1815 Waterloo (sdlich von Brssel) Wellington an, verliert aber infolge des noch rechtzeitigen Eintreffens von Blcher die Schlacht. Sie war mit der von Borodino die blutig Schlacht der napoleonischen Kriege. Die geschlagene Armee wird von Gneisenan verfolgt und vollstndig zer-sprengt (18. Juni). Napoleon kam ohne Heer nach Paris zurck und dankte am 22. Juni zugunsten Napoleons Ii. ab. Sein zweites Kaisertum hatte nur hundert Tage gedauert. Am 1. Juli stehen die Verbndeten abermzvor Paris. Am 9. Juli kehrt Ludwig Xviii. wieder zurck, und am 10. Juli halten die drei Monarchen, Alexander I., Franz I. und Friedrich Wilhelm Iii., ihren zweiten Einzug in Paris. Napoleon hatte sich nach Rochefort begeben, um nach Amerika zu entkommen. Da dies nicht gelingt, begibt er sich in den Schutz des englischen Admirals Hotham, der ihn auf dem Bellerophon" nach England bringt. Von hier wird er als Kriegsgefangener auf ein einsames Eiland im Atlantischen Ozean, St. Helena, verschickt. Ankunft Napoleons daselbst im Oktober 1815. 1815
1 Derselbe war vielleichtldie glnzendste Gesellschaft, die Wien je in seinen Mauern gesehen hat. Franz ^..machte den liebenswrdigen Gastgeber, was ihn 16 Millionen Gulden kostete. Es ging der vielen Feste wegen das Witzwort: der Kongre tanze, gehe aber nicht voran." Talleyrand spielte die Hauptrolle, wie er auch am 13. Mrz 1815 die schroffe Achtserklrung gegen Napoleons Buonaparte" verfate. Tallevrauds Einflu ist es auch zinns^ib^n. hnfr nni3. dem firmareft pttt schwaches Deutschland hervorging. Alle Mchte, selbst die kleinen mediatisierten (Hohenlohe usw.) waren erschienen. Alle wollten fr sich etwas herausschlagen, und
alle suchten Talleyrand auf, der sich den Anschein gab, als sei Frankreich die uneigen-ntzige, weltbeglckende Macht, welche die Kleinen vor Vergewaltigungen und Gebiets-Verlusten beschtzen msse und so allein das Palladium des europischen Gleichgewichts
hochhalte.
387
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Napoleon Borodino Napoleon Napoleons Ludwig_Xviii Ludwig Alexander_I. Alexander_I. Franz_I. Franz_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleon Helena Napoleons Franz_^..machte Franz Napoleons Tallevrauds_Einflu
Extrahierte Ortsnamen: Elba Frankreich Paris Gent Belgien Wellington Wellington Wellington Paris Napoleons Paris Paris Amerika Hotham England Atlantischen_Ozean Napoleons Wien Napoleons Deutschland Frankreich
Die sozialen Zustnde in Deutschland am Ende des Mittelalters. 137
Geschtzkugeln den Burgen der Ritter verhngnisvoll wurden. Doch sei dem wie immer: die Ritter wurden im Krieg eigentlich berflssig, und da sie wie die alten Spartiaten die Bewirtschaftung ihrer Gter nicht selbst in die Hand nehmen wollten, sondern eine solche Beschftigung als nicht standes-gem betrachteten, andererseits aber doch Geld brauchten, um in alter Weise standesgem zu leben, so erfllte sie teils Frstenha und Ha der Städte", deren selbstbewute Brger es ihnen an Kleidung, Speise und Trank nicht nur gleich-, sondern auch zuvortaten, teils verlegten sie sich, um der die ntigen Barmittel zu verfgen, aus die Bauernplackerei und den Straenraub ^ (Raubritter, Strauchdiebe). Da der gute Ton, wie er noch zur Hohenstaufenzeit beim Ritterstande geherrscht hatte, unter solchen Umstnden notlitt, ist leicht begreiflich, und die wenigen Ausnahmen besttigen nur die Regel. Fr diese aber ist typisch die (durch Goethe verewigte) Gestalt des Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Da sich der Ritterstand an einem Wendepunkte seiner Entwicklung befinde und, wenn er nicht zu-grnde gehen wollte, andere Bahnen einschlagen mute, dessen waren sich feine besseren Elemente wohl bewut.
3. Noch viel schlimmer stand es aber um den Bauernstand, die Masse des Volkes, den Kern der deutschen Nation. Seine Lage gab zu wirklich ernsten Befrchtungen Anla. Der deutsche Bauer hatte unter der Gterzerstckelung und Hrigkeit (Leibeigenschaft) schwer zu leiden. Seine Alt-vorderen waren viermal reicher und dabei die Bevlkerung noch nicht so zahl-reich gewesen, trotzdem da ein groer Abflu vom Lande in die Stadt stattfand. Bei denen, die auf der heimischen Scholle blieben, war im groen ganzen die alte Breite des Lebens dahin. Das kleine Huslertum hatte angefangen, und in-den Bauerndrfern gab es nun auch Taglhuer. Vor allem litt der Bauer durch feine Unwissenheit, von der ihm niemand half. der die Mittel, wie er seinen Betrieb und dadurch sein Einkommen und seine Lage verbessern knne, klrte ihn niemand auf. Htte auch wohl nicht viel gentzt. Denn der Bauer war strrifch und aberglubisch. Sodann benahm ihm, wo er hrig war, und das waren mit der Zeit sast alle Bauern im Herzen des Reichs geworden, seine Grnndherrschaft durch eine planmig betriebene Ausbeutung fast den Atem. Schon im Jahre 1350
1 So heit es in einer Edelmannslehre" aus dem 15. Jahrhundert: Willst du dich ernhren, du junger Edelmann, so folg du meinen Lehren: sitz auf, trab zum Bann! Halt dich zum grnen Wald, und wann die Kanfleut fahren, so renn sie frisch-weg an, pack jeden bei dem Kragen, erfreu das Herze dein, nimm ihm, was er da habe, spann aus die Pferde sein. Und wenn er noch einen Pfennig hat, so rei ihm die Gurgel ab!"
245
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Iii. Abschnitt.
Griechische Geschichte von den Perserkriegen bis zum Tod Alexanders des Groen. Geschichte der rmischen Republik.
I. Griechenland.
Kapitel 10.
Die Perserkriege.
1. Darius dem Ersten (vergl. Kapitel 3, 9) gehorchten alle Völker vom Indus bis zum Nil, vom Pontus bis zum Persischen Meer-busen. Auch die kleinasiatischen Griechen hatte er sich zinspflichtig gemacht und seinen Satrapen unterstellt. Selbst die Vlkerschaften der thrazischen Kste und die Mazedonier huldigten durch Gewhrung von Erde und Wasser an die zur Huldigungsabnahme geschickten persischen Herolde, sowie durch Absenduug von Geschenken an den Hof nach Susa dem orientalischen Gro-Herrn, dessen Arm jetzt bis Europa reichte. Der Olymp war der Grenzstock des Perserreichs im Westen. Die Aufforderung an die Staaten Griechen-lands, sich gleichfalls zu unterwerfen, war unausbleiblich. Die Weigerung Athens, auf das Gehei des Groherrn hin den Tyrannen Hippias wieder auf den Thron zu berufen, sowie die Hilfeleistung Athens beim Jonischen Aufstand" 1 reizten Darius nur noch mehr zur Unterjochung Athens und Griechenlands. Herr, gedenke der Athener!" soll er tglich durch einen Diener sich haben vorsagen lassen. Sein erster Vorsto gegen Griechland mi-lang jedoch. Die persische Flotte, die unter M ard o ni us gegen Hellas heran-segelte, zerschellte am Ath os (493). Deshalb schritt man nachher, um nicht
1 499 steckten die Jonier das eroberte Sardes in Brand, wurden aber 497 bei Lade geschlagen, und 495 wurde Milet zerstrt.
61
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Darius Darius Darius
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europa Westen Athens Hippias Athens Athens Griechenlands Sardes
323
Auf ihn den krummen Säbel schwang.
Da wallt dem Deutschen auch sein Blut,
Er trifft des Türken Pferd so gut,
Er haut ihm ab mit einem Streich
Die beiden Vorderfüß zugleich.
Als er das Thier zu Fall gebracht,
Da faßt er erst sein Schwert mit Macht,
Er schwingt es auf des Reiters Kopf,
Haut durch bis auf den Sattelkuopf,
Haut auch den Sattel noch zu Stücken
Und tief noch in des Pferdes Rücken;
Zur Rechten sieht man, wie zur Linken,
Einen halben Türken herunterstnken.
Da packt die andern kalter Graus,
Sie fliehen in alle Welt hinaus,
Und Jedem ists, als würd ihm mitten
Durch Kopf und Leib hiudurchgeschuitten.
Drauf kam des Wegs 'ne Christenschaar,
Die auch zurück geblieben war,
Die sehen nun mit gutem Bedacht,
Was Arbeit unser Held gemacht.
Von denen hats der Kaiser vernommen,
Der ließ den Schwaben vor sich kommen;
Er sprach: „Sag an, mein Ritter werth!
Wer hat dich solche Streich gelehrt?"
Der Held bedacht sich nicht zu lang:
„Die Streiche sind bei uns im Schwang,
Sie sind bekannt im ganzen Reiche,
Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche."
147. Die Waldenser.
Die wahre Kirche Christi kann nicht untergehen. Auch in den
Jahrhunderten, wo man ganz vergessen zu haben schien, was wahres
Christenthum ist, findet man da und dort deutliche Spuren von rich-
tiger Erkenntniß der evangelischen Wahrheit, von demüthigem Glau-
den und heiligem Leben. Ganz besonders zeigt sich dies an den
Waldensern.
Li
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Ortsnamen: Christenschaar Schwaben Christi
14
Verbreitung hat sein Anbau in Europa gefunden, wo er im Sü-
den des grossen mitteleuropäischen Gebirgszpges fast überall
stattfindet; auch in unserem deutschen Vaterlande wird er nicht
unbedeutend betrieben. Besonders zeichnen sich Frankreich und
Oesterreich, und hier vorzüglich Ungarn, durch die Güte und Menge
ihres gewonnenen Weines aus. Durch den Anbau haben sich
eine Menge Abarten des Weinstocks gebildet, deren man schon
gegen zweihundert zählen kann; das Merkwürdigste hiebei ist
aber, dass ein und dieselbe Weinstockabart von zwei verschie-
denen, oft dicht bei einander liegenden Orten ganz verschiedene
Weinsorten gibt, so dass die Zahl der Weinsorten viel grösser
als die der Weinstockabarten ist. Im Allgemeinen sind die in
wärmeren Gegenden gewachsenen Weinsorten süsser und feuri-
ger, die in kälteren gewonnenen herber, aber duftiger. Wein-
stöcke zur Erziehung von Trauben zum Verspeisen werden auch
noch in Memel und Tilsit (an der nordöstlichen Grenze von
Preussen) gezogen. Der Werth des in Europa gezogenen und
gewonnenen Weines lässt sich auf mehr als 1200 Millionen
Thaler annehmen, da über hundert und zwanzig Millionen Eimer
Wein in Europa jährlich gekeltert werden, von denen jeder
Eimer Wein im Durchschnitt wenigstens zehn Thaler werth ist.
Weder der Zucker- noch Kaffeebau, noch der Theebau der Chi-
nesen gewähren einen so grossen Ertrag.
Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig
Weines dazu, um deines Magens willen und dass du oft krank
bist. 1 Tim. 5, 23. Trink deinen Wein mit gutem Muth.
Pred. 9, 7. Aber wehe denen, die des Morgens früh auf sind,
des Saufens sich zu befleissigen und sitzen bis in die Nacht,
dass sie der Wein erhitzet. Jes. 5, 11. Denn der Wein macht
böse Leute, und wer Wein und Oel liebt, wird nicht reich.
Sprichw. 21, 17. Wehe denen, so Helden sind, Wein zu
saufen. Jes. 5, 22.
7. p*r Weinban in Württemberg.
Der Weinbau zieht sich an vier Stellen vom Rhein aufwärts in
das Innere von Württemberg, nemlich durch den Main und die Tauber
in das Oberamt Mergentheim, wo sich in einer Höhe von 600— 1080
Fuß über der Meeresfläche 7500 Morgen Weinberge befinden; sodann
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Oesterreich Ungarn Tilsit Preussen Europa Europa Württemberg Rhein Württemberg Main Tauber Oberamt_Mergentheim
340
151. Sinnsprüche.
Recht gethan ist viel gethan.
Der Weg zur Holle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.
Gefundenes verhohlen ist so gut wie gestohlen.
Ein faules Ei verdirbt den ganzen Brei.
Scham hindert Schande.
Vor seiner Thür kehr Jeder fein, so wirds in der ganzen
Stadt rein.
Wer im Leben keinen Richter hat, dem zahlt der Tod seine
Missethat.
Junger Spieler, alter Bettler.
Feuer fangt mit Funken an.
152. Die Rache.
Rom. 12, 19.
Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn;
Der Knecht wär selber der Ritter gern.
Er hat ihn erstochen im dunklen Hain,
Den Leib versenket im tiefen Rhein;
Hat angeleget die Rüstung blank,
Auf des Herren Roß stch geschwungen frank.
Und als er sprengen will über die Brück,
Da stutzet das Roß und bäumt sich zurück.
Und als er die güldnen Sporen ihm gab,
Da schleuderts ihn wild in den Strom hinab.
Mit Arm, mit Fuß er rudert und ringt,
Der schwere Panzer ihn niederzwingt.
153. Johannes Suß.
(t 1415.)
Dieser Mann leuchtet unter den vielen Zeugen der evangelischen Wahr-
heit vor der Reformation besonders hervor durch die Treue in seinem Bekennt-
niß und durch die ruhige Standhaftigkeit, mit der er in der erkannten Wahrheit
den Weisen, Edlen und Gewaltigen dieser Welt gegenüber (1 Kor. 1, 2 6 re.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
19
in England werde sie nicht reif. Und der Wirth rraure den Gästen,
denn er glaubte, es seien Herren aus dem Parlamente, die viel Ver-
stand haben und Alles recht genau kennen müßten, und was sie sagten,
sei richtig und wahr. Und da ließ denn der Gutsbesitzer einige Zeit
nachher die Kartoffelsträucher herausreißen und wollte sie wegwerfen
lassen. Aber eines Morgens im Herbste ging er einmal durch seinen
Garten und sah in der Asche eines Feuers, das der Gärtner sich
angemacht hatte, schwarze, runde Knollen liegen. Er zertrat ein
solches Ding, und siehe, es war inwendig ein schönes, weißes Mehl;
und da er das Ding in die Hand nahm, duftete es ihm so lieblich
entgegen, wie eine gebratene Kartoffel. Der Herr fragte den Gärt-
ner, was für Knollen das wären. Und der Gärtner antwortete und
sagte ihm, daß sie unten an der Wurzel des fremden, amerikanischen
Gewächses gehangen hätten. Nun ging dem Herrn erst das rechte Licht
auf, wie es oft zu gehen pflegt, daß man z. B. klüger ist, wenn man
vom Rathhause kommt, als wenn man hinaufgeht, und daß nach der
That der kluge Rath kommt. Kurz, der Herr merkte, was sein Freund
Franz Drake gemeint hatte, und lernte, daß bei der Kartoffel Wurzel,
Same und Frucht beisammen sind. Er ließ die Knollen sammeln,
zubereiten, und lud dann die Parlamentsherren wieder zu Gaste. Gewiß
wurde wieder mancher Toast ausgebracht. Wahrscheinlich wurde wie-
der eine Rede gehalten, und der Inhalt derselben wird wohl gewesen
sein, daß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was so eben
an und auf der Oberfläche ist, und nicht auch tiefer gräbt, bisweilen
gar sehr irren könne. Und so ist es denn auch!
9. Sans und Flachs.
Diese beiden Gewächse, welche in Deutschland fast allenthalben
angebaut werden, verdanken ihre Verbreitung weder ihrer Blüthe,
noch ihren Früchten, sondern ihrem Stengel. Dieser enthält nemlich
zähe Fasern (Bast), welche, nachdem sie von den spröden, holzigen
Schalen befreit sind, biegsame Fäden geben, die sich spinnen lassen.
Welchen unendlichen Nutzen diese gewähren, kann sich Jeder selbst auf-
zählen, wenn er an die Waaren des Seilers, an die Fäden von dem
Pechdrathe des Schusters bis zu dem Zwirn der Natherin, an die
Leinwand von dem groben Packtuche bis zu dem feinsten Battist
denkt. Zwar hat man in neuerer Zeit die ausländische Baumwolle
vielfach an die Stelle des Flachses gesetzt, aber das feinste und dauer-
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TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Wirth Franz_Drake Franz